Historische Sturm- und Wetterereignisse der letzten 2000 Jahre

In Zeiten der Klima-Debatte sollten wir einmal schauen, ob es in der Vergangenheit auch große und extreme Wetter-Ereignisse gab. Hier nun eine Liste von Stürmen und Unwettern, sowie von Wetterphänomenen der letzten 2000 Jahre!

Besondere bzw. die extremsten Wetterereignisse werden in ( Sturm/Orkan dunkelrot-braun, Gewitter-/Hagelunwetter Violett, milde/warme Winter oder einzelne Monate Rot, kalte und schneereiche Winter oder einzelne Monate Blau, Dürre und Hitzesommer Orange und Hochwasser Grün ) geschrieben!

Jahre:

58/59 – Äußerst strenger Winter in Mittel- und Südeuropa

365 – Verwüstungen zahlreicher Mittelmeer-Inseln am 21-07. durch einen schweren Sturm mit extremen Niederschlägen und schwerer Flut!

365/66 – Äußerst strenger Winter. Der Rhein und andere Flüsse frieren zu. Anschließend folgen Überschwemmungen!

400/01 – Äußerst strenger Winter! Alle größeren Flüsse und Seen sowie das schwarze Meer frieren zu!

442/43 – Im westlichen Europa sehr strenger Winter. Zum Teil hält sich die Schneedecke über 6 Monate!

542 – Extrem Wärmeanomalie! (Herbst) Obst und Trauben reifen zweimal!

544/45 – Äußerst strenger Winter! Jedoch extreme Sturmfluten in Vorderasien und große Nil-Schwemme!

717/18 – äußerst strenger Winter sowohl in Europa als auch in Kleinasien!

725 – Im August gibt es eine 6tägige Dunkelheit in Konstantinopel!

763/64 – Dieser Winter wird als der härteste Winter aller Zeiten angesehen. Bereits im Oktober frieren alle Flüsse, Seen und Meere zu. Byzantische Quellen berichten, das selbst das schwarze Meer und die Dardanellen zugefroren sind. Belegt wird dieser außergewöhnliche Winter durch polnische Archäologen, die einen Holzbrunnen aus Landshut analysieren, wonach der Durchmesser der Stämme im Jahr 764 nur um knapp 0,1mm zugenommen hatte!

800/01 – Sehr kalter Winter. Das schwarze Meer fror erneut zu!

821/22 – Äußerst strenger Winter ab dem 22.09.821 mit Frost und Schnee bis zum 12.04.822. Alle Flüsse und Seen Europas frieren zu! Anschließend große Überschwemmungen. Es wird berichtet, dass selbst der Nil Eis trug!

873/74 – Sehr strenger und Schneereicher Winter!

993/94 – Äußerst strenger Winter ab dem 14.10.993 bis 13.05.994!

994 – Jahrtausendsommer mit extremer Dürre in Europa!

1010/11 – Äußerst strenger Winter. Der Nil gefriert!

1134Sturmflut: Flandern, Zwin verbindet Brügge mit der Nordsee.

1043 – Stürmischer Sommer mit andauerndem Regen und „winterliche Verhältnisse“. Missernten und schlechter Wein sind die Folgen!

1076/77 – Der sogen. „Canossa-Winter“. Er dauerte von Ende Oktober bis Mitte April.

1099/1100 – Sehr strenger Winter in Europa und Kleinasien.

1124/25 – Sehr strenger und schneereicher Winter! Anschließend kalter und stürmischer Frühling!

27.05. – 29.05.1125 – Rebstöcke und andere Anbaufrüchte werden durch starken Frost geschädigt.

5.10.1129 – Schwere Gewitter und Hagel treffen Deutschland.

1137 – Außergewöhnliche Trockenheit in ganz West- und Mitteleuropa.

1143 – Fast ununterbrochen Regen (Herbst).

1149/50 – Jahrhundertwinter mit Kälte bis Mai. Bienensterben. Große Schäden am Getreide und an den Rebstöcken.

16.02.1164 – Gewaltige Sturmflut an den Küsten mit schätzungsweise mehr als 100.000 Toten.

3.11.1170 – Extreme Nordsee-Sturmflut.

1177 – Extreme Trockenheit und Hitze in Europa.

1185/86 – Wahrscheinlich der mildeste Winter in Europa überhaupt! Baumblüte in der Schweiz im Januar; im Februar haselnussgroße Äpfel; im Mai wurde geerntet; im August gab es bereits Wein!

1187 – Kalter März und Mai schädigen die zu früh aufgegangene Vegetation.

1198 – Extreme Trockenheit und Hitze in ganz Europa. Die Dürre dauerte angeblich 15 Wochen lang.

1217 – Anfang Mai gibt es Schneefall.

1219 – 1. Marcellusflut: An der Nordsee kommt es durch ein Orkan zu einer schweren Sturmflut, besonders die südwestliche Nordsee, also Richtung Holland ist stark betroffen von dem Orkan, ca. 36.000 Tote durch die 1. Marcellusflut. Berichte von damals beschreiben den Orkan: Die friesische Nordseeküste im Januar 1219. Bereits seit Tagen weht eine leichte Brise aus Südwest. Am 16. Januar, dem Tag des heiligen Marcellus, wird aus dem leichten Wind um die Mittagszeit ein schwerer Hagelsturm. Es ist der Auftakt für eine der verheerendsten Sturmfluten in der Geschichte der Nordseeküste – und die erste, von der ein überlieferter Augenzeugenbericht existiert: „Mit diesen Wurfgeschossen (gemeint sind Hagelkörner) gewappnet, riss der Südwestwind die elenden Sterblichen auf dem Meer wie an Land grausam ins Verderben“, schildert der Geistliche Emo von Wittewierum den Beginn der Ersten Marcellusflut in seiner Chronik über Friesland. Doch der Hagel ist nur der Vorbote einer größeren Katastrophe: Am Abend dreht der Sturm auf Nordwest, zugleich erzeugt der Vollmond eine Springflut. Eine schwere Sturmflut ist die Folge. Dort, wo überhaupt Deiche vorhanden sind, haben sie der Naturgewalt nichts entgegenzusetzen und brechen. „Das Meer ergoss sich kochendem Wasser ähnlich und überschwemmte das friesische Küstenland, das wie von einem plötzlichen Tod überfallen wurde. Es nahm sich die Wohnstätten der Armen und überfiel die Häuser der Reichen,“ schildert Emo die Ereignisse. Die Wassermassen wüten, „bis die Stützbalken der Häuser durch Unterspülen und Brechen herausgerissen waren“.

1228Sturmflut: Friesland und Holland, ca. 100.000 Tote.

1227/28 – Sehr milder Winter und Frühling. Die Rebstöcke blühen bereits im April und Ende Juli begann eine Wein-Lese.

1234 – Jahrhundertwinter. Die Kälte hatte ganz Europa im Griff!

1248/49 – Äußerst warmer Winter ohne Frost und Schnee bis Ende März. Sodann Kälte bis Mitte Mai.

1259 – Kaum Regen zwischen März und August in Worms!

1268 – Sehr trockener und sehr warmer Frühling!

1282 – Sehr frühe Baumblüte und Ernte.

1287Luciaflut: deutsche Nordseeküste, ca. 50.000 Tote.

1289/90 – Zweitmildester Winter in Europa. Weihnachten blühen die Bäume und es gibt frische Blumen. In den Flüssen kann noch gebadet werden. Am 6.01. brüten bereits die Vögel und es gibt am 14.01 bereits reife Erdbeeren und die Rebstöcke fangen an zu blühen.

1290 – Hagel-Unwetter: Der Sommer 1290 brachte in Europa extreme Hagel-Unwetter, es soll etliche Tote Menschen und Tiere gegeben haben durch den Hagel.

1304 – Äußerst warmer Winter. Es bleibt das ganze Jahr über trocken und warm. Der Rhein konnte durchquert werden!

1304 – Ein Jahrhundertsommer mit extremer Trockenheit das ganze Jahr über! Extrem niedrige Pegelstände großer Flüsse.

1315 – Von Mai bis in den Herbst sehr regenreich!

30.06.1318 – Schneefall in Köln!

1327/28 – Ein sehr milder Winter. Bereits im Januar blühen die Bäume, im April die Rebstöcke. Am 22.05. beginnt die Getreideernte und am 25.07. die Weinlese!

1334 – Kalter Frühling mit Schnee und starkem Frost Ende April.

1335 – Sehr kalter und niederschlagsreicher Sommer.

1338 – Heuschrecken fallen ab Juli in Europa ein. Ein Kälteeinbruch Mitte Oktober vertreibt diese wieder.

1340 – Um Weihnachten war es frühlingshaft warm!

1341 – Sehr kalter Frühling mit strenger Kälte im April und Mai.

1342 – Das Magdalenen-Hochwasser im Juli 1342 gehört zu den schlimmsten europäischen Hochwasser-Katastrophen der letzten 2000 Jahre, es gab fast in ganz Europa schweres Hochwasser. Geologen und Meteorologen sind sich jedoch noch darüber uneinig, wie viel Schmelzwasser aus dem Winter 1341/1342 bereits im Frühjahr 1342 zu erhöhten Wasserständen in Mitteleuropa führte, wo dann ab dem 21/22. Juli 1342 extreme Wolkenbrüche innerhalb von 2 Tagen teils so viel Regen brachten, wie sonst im ganzen Jahr. Während Geologen auf Europa ca. 100 bis 300 Liter Regen, inklusive massiven Schmelzwassers der Alpen aus dem Frühjahr 1342 für möglich halten, so tendieren einige andere Forscher und Meteorologen zu der Ansicht, das durchaus verbreitet über 500 Liter, eventuell über 800 Liter Regen gefallen sein könnte plus Schmelzwasser aus dem Frühjahr 1342. Die Wetterlage zu diesem Starkregen-Unwetter könnte eine VB-Lage im östlichen und zentralen Mitteleuropa und ein Gewittertief über Westeuropa ausgelöst haben.

1343/44 – Kalter, aber sehr sonnenreicher Winter von November 1343 bis März 1344!

16.01.1351 – Schwere Gewitter in Norddeutschland!

1353 – In Süddeutschland gibt es im April einen Sturm und Ende Mai Schneefälle.

1359 – Vom 02.07. bis 16.09. ununterbrochener Regenfall in Mainz.

1362 – 2. Marcellus-Flut: Es ertranken an der Nordsee tausende Menschen als ein Jahrhundert-Orkan von Westen über die Nordsee zog. Es gibt sogar Berichte darüber, das der Orkan ganze Inseln in einer Nacht zerstört haben soll. Die erste Grote Mandränke, auch Zweite Marcellusflut genannt, ereignet sich am 16. Januar 1362. Die Wellen schlagen mehr als zwei Meter über die Deichkronen. Laut dem Chronisten Anton Heimreich brechen an der nordfriesischen Küste 21 Deiche. 100.000 Menschen sollen ums Leben gekommen sein – eine Zahl, die wahrscheinlich übertrieben ist. Zerstörerisch nagen die Fluten vor allem an Alt-Nordstrand. Die Siedlung Rungholt geht zusammen mit sieben anderen Gemeinden im nordfriesischen Wattenmeer unter. Rungholt wird mit der Zeit zum mythischen Ort, bis das Meer Anfang des 20. Jahrhunderts im Watt Überreste von Warften, Gebäuden und Zisternen freispült. 

Vom 11. bis ins 13. Jahrhundert war es nach dem Klimaforscher Hubert Lamb deutlich stürmischer als das 20. Jahrhundert.

Hubert Lamb schreibt zu der Sturm-Anzahl vom 11. bis ins 17. Jahrhundert:

Erste Auswirkungen auf Europa: Stürme

Häufiger und verstärkt auftretende Stürme und Überschwemmungen waren im 13. Jahrhundert erste Anzeichen für eine Klimaveränderung, die sich bereits auf Grönland und Island auswirkte und die von den Bewohnern Europas, vor allem in den Nordseeregionen, wahrgenommen wurde. Die Überschwemmungen am Ende dieser Phase forderten entsetzlich viele Todesopfer und sind mit den schlimmsten Katastrophen aus jüngerer Zeit in Bangladesch und China vergleichbar. Bei mindestens vier Meeresüberflutungen an den niederländischen und deutschen Küsten wird die Anzahl der Opfer auf ca. 100.000 oder mehr geschätzt, bei der schlimmsten Katastrophe auf 306.000. 1240 und 1362 wurden, Berichten zufolge, 60 Pfarrbezirke, aus denen mehr als die Hälfte der landwirtschaftlichen Erträge des (damaligen) dänischen Bistums Slesvig (Schleswig) kam, „vom Meerwasser verschlungen“. Die Zuidersee (Ijsselmeer) in den Niederlanden entstand und vergrößerte sich während dieser Sturmfluten; mit der Trockenlegung wurde erst in diesem Jahrhundert begonnen. Landverluste bildeten sich an den deutschen und dänischen Nordseeküsten Inseln und Meeresarme; andere Inseln wurden durch Sturmfluten zerstört. Die Insel Helgoland (50 km vom Festland entfernt in der Deutschen Bucht), die im Jahre 800 vermutlich mehr als 60 km breit war, hatte um 1300 nur noch eine Breite von 25 km. Möglicherweise ist die Hälfte des Landverlustes einem Sturm in jenem Jahr zuzuschreiben. Heute misst sie an der längsten Stelle nur noch 1,5 km. In England gingen die großen Häfen von Ravenspur oder Ravensburgh (östlich von Hull) und Dunwich ( an der Küste von Suffolk in East Anglia) durch Sturmeinwirkung in diesem Jahrhundert nach und nach verloren. Für die kontinentale Nordseeküste wird in Zusammenhang mit den Stürmen von 1421, 1446 und 1570 erneut von 100 000 oder mehr Todesopfern bei Überschwemmungen berichtet. Während des Sturmes im Jahre 1570 wurden große Städte überflutet, und die Zahl der Toten wurde auf 400 000 geschätzt. 1634 traten an der dänischen und deutschen Küste und den vorgelagerten Inseln erneut umfangreiche Landverluste auf. Das (Diagramm) zeigt die Verteilung der schweren Überflutungen im Nordseeraum über die Geschichte hinweg. In der südlichen Nordsee traten an der niederländischen Küste die verheerenden Sturmfluten am häufigsten zu Beginn des 15. und zum Ende des 17. Jahrhunderts auf. Im späten 16. Jahrhundert gab es einige besondere ausgedehnte und schwere Stürme, vor allem der Sturm am 1. und 2. November 1570, als die Küsten von Frankreich bis Nordwestdeutschland in Mitleidenschaft gezogen wurden. Bei der Interpretation des Diagramms ist davon auszugehen, dass Aufzeichnungen aus früheren Zeiten wahrscheinlich seltener erhalten sind. Jedoch scheint folgende Schlussfolgerung begründet: Die wirklichen Maxima der Sturmfluten fielen in der gesamten Region in das 11. und das 13. nachchristliche Jahrhundert; in der südlichen Nordsee konzentrierten sie sich, wie gesagt auf das 15. und ausgehende 17. Jahrhundert. Manche Quellen zufolge traten während und unmittelbar nach der spätrömischen Zeit sowie im 20. Jahrhundert schwerere Fluten auf als während anderer Perioden. Diese Verteilung führt zu dem Schluss, dass Sturmfluten an den tiefliegenden Nordseeküsten dann am gravierendsten waren: a) wenn der Meeresspiegel nach langen Perioden mit einem warmen Klima und mit Gletscherschmelze stärker angestiegen war und b) wenn eine Abkühlung in der Arktis in den Lagen ungefähr zwischen dem 50. und 65. nördlichen Breitengrad den Temperaturgradienten verstärkt hatte. Das hatte eine zunehmende Sturmhäufigkeit und -intensität in dieser Zone zur Folge. Diese beiden Bedingungen waren im 13. Jahrhundert und möglicherweise erneut in den letzten Jahrzehnten unseres Jahrhunderts (20.Jh.) gegeben.

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1382 – Sehr warmer Frühling.

1401 – Regnerischer Sommer. Vom März bis Ende September Regen in Magdeburg.

1406 – Sehr nasser Sommer. Von Mitte April bis Mitte September Regen in Paderborn.

1407/08 – In Europa sehr strenger Winter. In Deutschland wird er „der große Winter“ genannt. Er dauert vom 11.11. bis 27.01. Anschließend beginnt ein starkes Tauwetter mit teils starken Überschwemmungen!

1419/20 – Ein sehr milder Winter. Anfang April blühen die Rosen, bereist Mitte April gibt es reife Kirschen und Erdbeeren. Nachdem bereits am 04.06. das Getreide geerntet werden konnte, gibt es am 08.06. einen Kaltlufteinbruch mit Reif.

17.05.1425 – In ganz Deutschland schwere Hagelunwetter.

1425 – Sehr warmer Herbst.

1432 – Kalter Frühling nach langem und harten Winter

1442 – Wintereinbruch Ende September, der Winter hält sich dann 8 Monate lang.

1442/43 – Von Oktober bis Ende April strenger Winter!

10.04.1446 – Schneesturm mit schweren Gewitter löst eine der schlimmsten Nordsee-Sturmfluten überhaupt aus.

1448 – Starker Frost und Schneefälle vom 20.04. bis 30.04. in Mitteleuropa!

1448 – Extrem heißer und trockener Sommer. Brunnen, Flüsse trockneten aus. Hervorragender Wein.

1453 – Sehr kalter und regnerischer Sommer. Frost im Juni und Schnee im Juli!

1456 – Sehr regnerischer Sommer von Juli bis Herbst.

1470 – Mitte Mai fällt sehr viel Schnee.

1471 – Heißer und trockener Herbst.

1473 – Im Oktober blühen die Bäume erneut. Der November ist ebenfalls ungewöhnlich warm. Es können wieder Kirschen gepflückt werden!

November 1473 – Ungewöhnlich warmer Monat. Mitte November konnten erneut Kischen gepflückt werden.

1478/79 – Ein warmer Winter, dazu stürmisch und regnerisch. Es treten Gewitter und Hagel auf.

1516 – Extrem regenreicher Sommer. Mit einer der nassesten im 16. Jahrhundert.

1517 – Wärme-Anomalie. Einer der trockensten Frühjahre im 16. Jahrhundert.

20.01.1521 – Schwere Gewitter in Norddeutschland. Der Winter gehört zu den wärmsten im 16. Jahrhundert.

13.06. – 16.06.1529 – Heftige Hagelunwetter toben in Süddeutschland. Rekordniederschläge und Kälte.

1529/30 – Im Dezember erneut Kirschernte. Im Januar, Februar und März gedeihen jeweils Blumen und Getreide!

1534 – Rekordhitze und Trockenheit. Erhebliches Niederschlagsdefizit!

1537 – Extreme Wärmeanomalie im November und Dezember, die sich auch im Januar 1538 fortsetzt!

1538/39 – Ein äußerst milder Winter. Neujahr und Dreikönigstag wird in der Kirche mit Kränzen aus frischen Veilchen und Kornblumen gefeiert.

1540 – Ein Jahrtausend-Sommer ließ in Europa sämtliche Flüsse austrocknen, es gab viele Waldbrände. Dazu extreme Hitze. Es gab über viele Monate keinen Regen, erst im Dezember 1540 soll es wieder Regen gegeben haben!

1551 – Enorm viele Stürme und Gewitter in ganz Mitteleuropa.

20.05.1549 – Eine verheerende Sturmfront bringt extremen Niederschlag!

20.01. – 23.01.1552 – Schwere Stürme und Starkregen suchen ganz Mitteleuropa heim. Der Januar war von extremen Regenfällen geprägt.

1560 – Ab dem 13.11. schneit es in Lindau (Bodensee) 42 Tage lang!

1565/66 – Wahrscheinlich der schneereichste Winter in den Alpen überhaupt. Selbst in den Mittelgebirgen werden 3 m Schnee gemessen. Sogen. Jahrhundertwinter!

1600 – Extremer Frost im April und Mai!

1607/08 – „Der große Winter“ Alle Flüsse sowie die Ostsee und Bodensee frieren vollständig zu. In Danzig berichten Quellen über Schlittschuhlaufen noch nach Pfingsten (26.05.1608)!

29.05.1613 – Die Thüringische Sintflut. Wolkenbruchartige Unwetter führte zu massiven Überschwemmungen!

1613/14 – Dieser äußerst lange und schneereiche Winter bis Anfang Juni. In England gibt es von Anfang Dezember bis Mitte März eine geschlossene Schneedecke!

1634Burchardiflut oder Zweite Grote Mandränke: Nordfriesland, die Insel Strand wird zerrissen, Küste von Eiderstedt verwüstet, heutige Form der nordfriesischen Inseln, Pellworm und Nordstrand getrennt, ca. 9.000 Tote.

1636 – Im Juli regnete es in Hessen an insgesamt 26 Tagen!

1667 – Im März frieren in Deutschland alle Flüsse zu.

1689 – Schweres Hochwasser in ganz Mitteleuropa durch extreme Niederschläge im März.

1693 – Hagel-Unwetter: In der Region um Köln gab es ein beispielloses Unwetter mit Hagel-Brocken von bis zu 4 Kilogramm! Blitz und Donner ließen den Erdboden erzittern, jedes zweite Haus wurde zerstört.

Ende (26.11. ) November / (8.12.) Anfang Dezember (Der große Sturm von 1703) – Rekord-Stürme in Westeuropa: Eine ungewöhnliche Sturmserie hielt Ende November 1703 Westeuropa bis Anfang Dezember 1703 an. Am 8.12.1703 zog der schwerste Orkan der Sturmserie über West-/Mitteleuropa und brachte ungeheure Verwüstungen mit sich, bei geschätzten Böen von über 250 Km/h. Der Orkan von 8. Dezember 1703 übertrifft von seiner Stärke alle bekannten Orkane des 20. Jahrhundert (wie z.B. Quimburga 1972, Daria, Vivian/Wiebke 1990 oder die Jahrhundert-Stürme von 1999 Anatol, Lothar/Martin)! Die Stürme von 1703 forderten ca. 8.000 bis 15.000 Tote!

Der Klimaforscher Hubert Lamb schreibt zu den Stürmen von 1703:

Ebenfalls ist hier der von Defoe beschriebene große Sturm zu erwähnen, der am 7/8. Dezember 1703 (Gregorianischer Kalender) über Südengland hinwegzog. Der Wind zerstörte den Leuchtturm von Eddystone bei Plymouth und Häuser in ganz England bis hin zur Ostküste. Allein in London wurde der Schaden auf 2 Millionen Pfund geschätzt. Unzählige Bäume fielen dem Wind zum Opfer, und viele Schiffe wurden flussabwärts – teilweise über die Gezeitengrenze hinweg – getrieben oder erlitten an der Küste oder auf See Schiffbruch.

Mehr zu den Stürmen von 1703:

Der „Große Sturm von 1703“ und andere schwere Stürme und Orkane

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1708/09 – In großen Teilen Europa extrem strenger Winter. Mitte Oktober gab es schon erste strenge Fröste, vor allem im Ostseeraum wird davon berichtet. Auch im November gab es immer wieder mal Kaltlufteinbrüche, etwa um den 3. November herum. Allerdings gilt der November durchaus noch als mild und auch der Dezember war alles in allem noch mild – im Vergleich zu dem, was noch kommen sollte. Aber er hatte schon eine erste sehr ausgeprägte Kältewelle, die wohl am 1. Dezember den Deutschland erreicht hat. Am 3. Dezember wurden in Wien und Zürich bereits -10 Grad registriert, am 5. Dezember wurden auch in Südfrankreich Frosttemperaturen gemeldet.

Um Weihnachten kam das Weihnachtstauwetter zu und noch am 6. Januar soll es in Deutschland bis Mitternacht geregnet haben. Auch in Paris hat es Anfang Januar geregnet. Aber dann ging es los mit einer extremen und weitläufig ausgeprägten Kältewelle. Die Temperaturen sind um 20 Grad gefallen. Begleitet wurde das von einem scharfen Ostwind im Bereich von 40 km/h. In der Nacht zum 10. Januar 1709 wurden in Berlin um acht Uhr morgens -30 Grad gemessen. Der Januar soll in Berlin ein Mittel von -13,2 Grad gehabt haben, was wir selbst in den bisher kältesten Monaten seit Aufzeichnungsbeginn 1881 nicht erreicht haben: Der Februar 1956 brachte es auf -9,20 Grad, der Februar 1929 sogar auf -10,46 Grad. 

In Venedig zum Beispiel sank die Temperatur auf -17,5 Grad. Der Rekord seit dem späten 19. Jahrhundert beträgt -13 Grad, die 1963 gemessen wurden – im strengsten Winter des 20. Jahrhunderts in Deutschland. Bis zum 29. Januar war die Lagune in Venedig gefroren und die Adria soll zu Teilen erstmals seit dem Jahr 859 zugefroren sein. Auch der Gardasee fror zu. Zumindest in Italien sind auch starke Schneefälle überliefert. Zwischen dem 6. und dem 24. Januar 1709 hat es in Rom an zehn Tagen geschneit.

1717Weihnachtsflut: gesamte Nordseeküste, schwerste bis dahin bekannte Sturmflut, Inseldurchbrüche auf Juist, Baltrum, Langeoog und Spiekeoog, Eiderstedt und Marschen bis Geestrand überschwemmt, ca. 12.000 Tote, Dangast: + 4,89 m NN, Sankt Pauli: +5,06 m NN.

30.04.1722 – In Teilen Süddeutschlands schwere Hagelfälle!

1737 – Schwere Stürme: In Europa kommt es erneut zu heftigen Stürmen.

1739/40 – Dieser härteste Winter im 2. Jahrtausend beginnt bereits im Oktober und dauert bis ca. Mitte Juni.

1784/85 – Dieser sehr strenge Winter beginnt bereits Mitte Oktober und dauert bis Mitte März!

1788 – Extremes Hagel Unwetter: Von Spanien/Portugal ziehen zwei riesige Gewitter-Cluster (MCS/MCC) über Frankreich/Benelux/Alpen zur Ostsee, es kommt zu immensen Verwüstungen durch Riesen-Hagel, sämtliche Ernte wurde zerstört, es gab Überschwemmungen. Das Unwetter von 1788 wird als die größte und bekannteste europäische Hagel-Katastrophe aller Zeiten angesehen!

Ein Bericht zu dem Jahrhundert-Unwetter von 1788, beschreibt zu dem großen Hagel auch Orkanböen um 150 Km/h!

Link:

https://www.meteo-nice.org/actualites/orages-exceptionnels-a-paris

1839 – Night of the Big Wind: In Irland zog am 6. Januar 1839 einer der extremsten Orkane hinweg, welche der Wetter-Geschichte bekannt ist. Der Orkan erreichte ein Luftdruck von ca. 918 hpa und Böen über 250 Km/h. Der Orkan wehte Weide-Tiere von den Dämmen, etliche Häuser wurden zerstört und es gab über 300 Tote! Es war der schwerste Orkan in Irland seit mehr als 300 Jahren.

1876 – Der Große März-Orkan: Ein Orkan zog von West- nach Mitteleuropa. Es gab Orkanböen bis knapp 180 Km/h im Flachland! Bei solchen Böen erreicht auch der 10 m Mittelwind 11-12 Bft! Es gab schwere Verwüstungen und Hochwasser. Zu Vergleichen ist der Orkan mit Quimburga 1972 und Lothar 1999.

1900 – 8.1. Starke Schneefälle Süddeutschland, Bayrischer Wald bis 3 Meter.

1900 – 30.3. gewaltige Schneestürme in den Alpen.

1901 – Schwerer Sturm: Mitte Januar 1901 zog ein Orkantief von Island Richtung Ostsee und es gab in Mitteleuropa große Schäden, an der Kaltfront bildeten sich in der Höhenkaltluft Graupel-Gewitter mit Orkanböen!

1901 – 16.11. Anhaltend schwere Stürme an der britischen Küste, 30 Schiffe sinken.

1902 – 3.2. schwere Unwetter englischer Kanal, Schiffsverkehr kommt zum Erliegen
Kärnten: Lawine verschüttet den Ort Bleyberg, viele Tote
Hungersnot in Indien nach langer Trockenheit
viele Unwetter über dem Atlantik, Behinderung vieler Schiffspassagen
Kältewelle Nordeuropa und Nord-USA-Kanada bis -30°, Niagarafälle vereist,
deutsche Flüsse vereist.

1902 – August: viele extreme Regenfälle in ganz Mitteleuropa, niedrige Temperaturen, Dauerregen,
in Hochlagen Schnee!
7.8. schwere Unwetter West-Deutschland, Rheinland, Orkan, Wolkenbrüche.

1903 – Gewitter/Starkregen-Sommer: Dauerregen in Schlesien. Großflächige Überschwemmungen.
Hochwasser in Osteuropa, Warschau überflutet
11.7. Starke Regenfälle Norddeutschland. Viele Überschwemmungen.
An der Ems viele Überschwemmungen.

1904 – Oktober-Stürme: Schwerer Orkan Nord- und Ostsee. Schwere Verwüstungen. 15 Tote. 7.10. heftiger Sturm in Bayern. Viele Schäden. Auf der Oktoberfestwiese
in München wird mehr als die Hälfte der Buden und Zelte umgeweht.

1907 – 3.2. Schneestürme in Frankreich, Verwehungen.
weiterhin Kälte und Schnee, im Osten Europas viele Tote
21.2 Orkansturm holländische Nordseeküste, Passagierdampfer Berlin
wird vor die Mole von Hoek van Holland geworfen, 129 Tote.

1910 – Unwetter-Sommer: Mai
25.5. Nach heftigem Regen wird ein Teil des Ortes Montenay
(Schweiz) durch einen Erdrutsch völlig zerstört.
Juni
14.6. heftige Unwetter Südwestdeutschland, viele Überschwemmungen,
Ahrtal besonders schwer betroffen. Danach langer Dauerregen.
16.6. Unwetter, Stürme, Wolkenbrüche Ungarn, schwere Verwüstungen,
259 Tote
19.6. Nach den Regenfällen der letzte Woche Rhein- und
Neckarhochwasser, Mannheim überflutet.
Juli
Juli kühl und nass ,kälter als Juni.
23.6. verheerende Unwetter Norditalien. Mailand viele Zerstörungen,
66 Tote, viele Verletzte.

1916 – 17.1. Sehr schwere Sturmflut in Holland und Niedersachsen, schwerste
seit 1825, Orkan wütet mehrere Tage, schwere Schäden.

1929 – Kältester Februar-Monat und Monat in Deutschland mit -10k (1961-1990).

1949 – März
1.3. Ein schwerer Orkan fegt über Europa, schwere Schäden
überall, viele Tote, danach Kälteeinbruch mit Schneemassen,
Schneeverwehungen, Kälte bis ins Mittelmeer (nach mildem
Februar).

1952 – Der Große Nebel von London – Der Große Nebel in London geschah vom 5. bis 9. Dezember 1952. Wegen der extremen Luftverschmutzung bekamen zehntausende Menschen Atemprobleme, an denen Tausende starben. Am Morgen des 5. Dezember 1952 war die Luft in London noch klar. Die feuchte Luft kühlte sich allmählich bis auf den Kondensationspunkt ab und erste Nebelschwaden entstanden.

Am Abend des 5. Dezember 1952 verdichtete sich plötzlich der Nebel, die Sichtweite ging auf wenige Meter zurück. In der Nacht und in den folgenden Tagen war es sogar für Fußgänger unmöglich, sich zurechtzufinden. Viele sonst ortskundige Menschen verirrten sich. Autofahren war unmöglich, selbst wenn jemand mit einer Lampe dem Auto voranging. Viele Menschen ließen einfach ihre Autos stehen und versuchten, sich zu Fuß durchzuwenden. Der Smog wurde so dicht, dass die Sicht fast auf „Null“ zurückging. Augenzeugen berichten, dass Menschen, die an sich herab blickten, alles, was unterhalb ihrer Taille war, nicht sehen konnten, und wenn sie die Arme ausstreckten, verbarg der Smog ihre Hände.

Die Sichtweite betrug örtlich kaum einen Fuß (30 cm). Zeitweise konnte man den Weg nur finden, indem man sich an Wänden entlangtastete. Der Smog drang auch in die Gebäude ein, so dass Kino- und Theatervorführungen abgesagt werden mussten, weil Leinwände oder Bühnen aus dem Zuschauerraum nicht mehr zu sehen waren. Andererseits hätten aber auch die Menschen den Weg dorthin nicht mehr gefunden.

Immer mehr Menschen mit schweren Atemwegsproblemen fanden sich in den Notaufnahmen der Kliniken ein, die überlastet waren. Es wurde berichtet, dass der Smog auch in den Notaufnahmen so dicht war, dass man nicht von einer Wand bis zur anderen sehen konnte. Wenn man sich nur kurz im Freien aufgehalten hatte, war man schon mit Ruß bedeckt und musste mit Hustenanfällen rechnen. Die Busse verkehrten entweder gar nicht mehr oder verfuhren sich, und das selbst dann, wenn der Schaffner zu Fuß den Bus zu führen versuchte. Der Smog hob sich erst wieder am 9. Dezember 1952. https://de.wikipedia.org/wiki/Smog-Katastrophe_in_London_1952

1953 – Februar „Holland-Sturmflut-Katastrophe“
schwerste Sturmflut seit 500 Jahren an der holländischen
Nordseeküste, fast 20% des Landes überflutet, Tausende Tote,
als Folge beginnt das Deich-Projekt.

1954 – Juli
Sehr kühl und nass
9.7. sintflutartige Regenfälle in Südostdeutschland und Bayern,
Hochwasserkatastrophe, 30 Tote, 50 000 Häuser beschädigt, betroffen ist die
Donau, alle Nebenflüsse, alle Flüsse in Sachsen, teilweise höchste
Wasserstände seit 1899.

1954 – Stürme um Weihnachten: Eine Westlage beherrschte das Wettergeschehen im Dezember 1954 Europa, kurz vor Weihnachten entwickelten sich über dem Atlantik zwei Orkantiefs die in West-/Mitteleuropa erhebliche Schäden an den Küsten und in den Wäldern hinterlassen haben!

1956 – Februar nach dem sehr milden Dezember 55 und durchschnittlichem
Januar extreme Kältewelle in Mitteleuropa, teilweise kältester
und schneereichster Februar, alle Flüsse frieren zu, auf vielen
Flüssen liegt Packeis, Rhein ist von Bingen bis Oberwesel restlos
zugefroren, ein Schneesturm richtet im Schwarzwald schwere
Verwüstungen an, meterdicke Schneedecke in Athen, Schneeverwehungen. An der Riviera, Mailand bis –15°, Bonn bis –31°, Köln Mitteltemperatur –6°.

1956 – Ungewöhnliche frühe Stürme im August! –
13.8. Sturm über der Nordsee, 18 Tote, Halligen Land unter.
23.8. Orkan über Norddeutschland, schwere Schäden, 24 Tote.

1962 – Orkantiefs & Sturmfluten: Der Winter 1961/1962 war von vielen milden Westlagen geprägt, es gab oft Sturm. Mitte Februar zogen zwei Orkane von Island Richtung Baltikum, der erste Sturm brachte im Deutschen Binnenland verbreitet 10 bis 12 Bft. Der zweite Orkan (Vincinette) verursachte an der Nordsee-Küste die schwerste Sturmflut seit 1825, und es gab neue Sturmflut-Rekordmarken, viele Deiche brachen und setzten Städte unter Wasser, es gab über 300 Tote in Deutschland!

1962/63 – Kältester Winter im 20. Jahrhundert. Von Dezember bis Februar teils Rekord-kalt, ganze Flüsse sind in Europa zugefroren.

1967 – Sturmserie im Februar/März: Im Februar/März 1967 zogen zahlreiche Sturm-/Orkantiefs über West- und Mitteleuropa hinweg, an der Nordsee richtete ein Orkan am 22/23.02.1967 große Schäden an, die Windmesser waren nicht in der Lage die hohen Windböen zu messen. Bis Mitte März 1967 gab es weitere Stürme mit ca. 9 bis 12 Bft im Binnenland.

1972 – Jahrhundert-Orkan Norddeutschland: Am 13. November 1972 zog der Orkan OUIMBURGA von den Britischen Inseln zur Ostsee, das Sturmfeld an seiner Südseite hatte sich aufgrund des fallenden Luftdrucks, erheblich verstärkt. Es gab bereits zwischen 8/9 Uhr in Westeuropa extreme Orkanböen über 140 km/h, am Vormittag des 13.11.1972 gab es dann in ganz West-/Norddeutschland Orkanböen von 130 bis 180 Km/h, auf dem Brocken sogar 245 Km/h! Auch im Mittel erreichte der Wind 8 bis 10 Bft. Der Orkan erreichte 953 hpa bei nördlich von Hamburg. Es wurden Menschen in Schaufensterscheiben geweht, Kirchturmspitzen brachen ab und ca. 20 Mio. fm Sturmholz in Deutschland. Auch im Süden wirkte sich das Orkantief mit Böen von 8 bis 11 Bft aus.

1973 – Sturmfluten-November/Dezember: 6.11.-17.12.1973
Serie von Tiefdruckgebieten, die südostwärts von Island zur Ostsee wandern.
Nordseestürme aus N und NW verursachen Sturmfluten an den Küsten der
Deutschen Bucht, die nur 30-60 cm niedriger liegen als 1962. In Hamburg
überschreiten 19 Tidehochwasser 3,00 m über NN. Mehrere Schiffe (Fischkutter,
Küstenmotorschiffe) gehen samt Besatzung unter.

1976 – Capella-Orkan: Am 3/4. Januar 1976 zog ein Orkantief vom Atlantik zur Ostsee, es gab in West- und Mitteleuropa heftige Orkanböen bis über 150 Km/h, auf dem Brocken bis 230 Km/h! Es gab wieder viele Schäden im Wald und eine sehr schwere Sturmflut an der Nordsee-Küste, die sogar die Rekordmarken der Sturmflut 1962 übertroffen hatte!

1978/1979 – Schneestürme in Norddeutschland: Um Jahreswechsel 1978/1979 kam es aufgrund einer markanten Luftmassengrenze (extreme Kälte über Skandinavien/Russland und Tiefs mit milder Atlantik Luft in West-/Mitteleuropa) zu heftigen Schneefällen mit Sturm und teils Orkanböen (Nordsee/Norden) und Minus-Temperaturen in Norddeutschland. Der Sturm dauerte an der Nordsee/Norden fast 5 Tage. Dadurch kam es zu meterhohen Schneeverwehungen, etliche Dörfer waren von der Außenwelt abgeschnitten, vielerorts brach die Strom- und Gasversorgung zusammen, viele Menschen erfroren. Erst im Januar 1979 entspannte sich die Schneekatastrophe! Im Februar 1979 wiederholte sich die extreme Wetterlage!

1984 – Hagel-Unwetter: Südwestlich von München entwickelte sich am 12.07.1984 eine heftige Superzelle mit Riesen-Hagel, die Region um München wurde stark betroffen, es wurden Hagel-Brocken bis 9 cm Durchmesser beobachtet. Bis zum Sommer 2013 war es das teuerste Hagel-Unwetter in der deutschen Versicherung!

1990 – Heftigste Sturm-/Orkanserie seit 300 Jahren: Ab Ende Januar bis Anfang März 1990 zogen über West-Mitteleuropa ungewöhnlich starke Stürme und Orkane hinweg. Der erste Orkan DARIA, zog mit verbreiteten Orkanböen von 120 bis 170 Km/h über Westeuropa/Mitteleuropa hinweg. Er richtete einen Gesamtschaden von ca. 4,4 Mrd. Euro an und war bis Orkan Lothar vom Dezember 1999, der teuerste Sturm! Es gab 94 Tote und zahlreiche Verletzte von West- bis Norddeutschland wurden verbreitet Orkanböen gemessen: Aachen 150 km/h, Essen 148 Km/h, Kahler Asten 157 Km/h, Brocken 230 Km/h, Sank Peter Ording 173 Km/h! Bereits am 3/4.02.1990 zog der zweite Orkan Hertha über Westeuropa mit Böen von 120 bis 160 Km/h, es gab über 30 Tote und Schäden in Millionen Höhe. Weitere Stürme zogen um Mitte Februar 1990 über Europa bevor am 25.02.1990 der Orkan VIVIAN, ähnlich stark war, wie der Orkan DARIA, über Europa mit Böen von 120 bis 170 km/h, auf dem Brocken wurden erneut Böen bis 230 Km/h gemessen! Die Rosenmontagszüge fielen am 26.02.1990 fast überall aus, es gab hohe Sachschäden und ca. 64 Tote. Nur eine Tag später entwickelte sich im Jet hinter VIVIAN der Orkan Wiebke, er zog mit seinem Kern etwas südlicher als VIVIAN und brachte von Frankreich/Benelux bis West-/Süddeutschland und den Alpen verbreitet Orkanböen von 120 bis 150 Km/h auf den Bergen sogar bis 265 Km/h (Wendelstein). Es stürzten riesige Waldflächen um, die zuvor schon bei DARIA und VIVIAN stark beschädigt wurden. In Deutschland gab es ca. 70 Mio. fm Sturmholz in Europa sogar über 120 Mio. fm Sturmholz, die Sturmserie forderte in Europa über 250 Tote und einen Marktschaden von ca. 16. Mrd. Europa, es die schwerste Sturmserie seit 1703. Der erste Sturm traf Westeuropa sogar Mitte Dezember 1989, mit Orkanböen über Westeuropa und vielen Toten.
Es war auch der Sturm der in Deutschland auf der Südseite bis auf teils über +20°C ansteigen ließ.

Der Orkan „DARIA“ vom 25/26.12.1990 war in NRW einer der heftigsten der lezten 70 Jahre ! Mit DARIA können es nur die Orkane ( Quimburga 13.11.1972, Capella-Orkan 3-5.01.1976 und dann Vivian 26/27.01.1990 )aufnehmen. Der Orkan Kyrill vom 18/19.01.2007 war etwas Schwächer als DARIA. Denn DARIA brachte verbreitet Orkanböen in NRW ! Selbst im Flachland bis 150 Km/h, dazu muss man Bedenken das vor 27 Jahren das Netzt von Wetterstationen noch nicht so Ausgeprägt war wie es Heute der Fall ist.

Erinnerungen an die heftige Orkanserie, es war damals Dauergesprächs Thema bei den Leuten, jedes zweite Haus hatte Sturmschäden und viele Privatgärten hatten umgestürzte Bäume. Bei meinen damaligen Nachbarn viel sogar eine Mauer um aus Glasbausteinen.
Seitenstraßen in der Stadt waren Tagelang oder Wochenlang gesperrt, weil die beschädigten Dächer eine Gefahr darstellten. Auch Parks und Grünanlagen waren Wochenlang gesperrt.
Definitiv gehört die Orkanserie von 1990 zu den heftigsten in Europa der letzten 300 Jahre.
Genauso wie die Orkanserie von 1999/2000 als 3 Jahrhundertorkane noch größere Schäden als 1990 anrichteten !
Die 1990 Orkane verursachten allesamt ca. 80. Mio Kubikmeter Sturmholz in Deutschland. Europaweit waren es 1990 ca. 120 Mio. Kubikmeter Sturmholz.
Kyrill hat mit Franz ( 11.01.2007 ) und Hanno ( 14.01.2007 Schweden ) ca. 60. Mio Kubikmeter Sturmholz in Europa geworfen.

Lothar und Martin dagegen über 200 Mio. Kubikmeter Sturmholz geworfen, die beiden zusammen mit Anatol, sogar über 210 Mio. Kubikmeter Sturmholz, damit haben die 1999 Orkane die meisten Schäden verursacht, dich gefolgt von der Unheiligen Allianz der 1990 Orkane.

Der Orkan Quimburga hat in Deutschland ca. 20 Mio Kubikmeter Sturmholz geworfen, und bei Capella-Orkan waren es nur wenige Millionen, weil durch den Niedersachsen Orkan schon alles Platt war.

Der etwas Unbekannte, aber von der Intensität her mit Kyrill vergleichbare Orkan Yra von 23/24.11.1984, hat glaube ich gelesen zu haben, ca. 10 Mio. Kubikmeter Sturmholz geworfen.

Zwischen 1900 und 1920 gab es heftige Orkane in Deutschland, die auch ganze Wälder zerstörten, durch die beiden Weltkriege gerieten diese natürlich in Vergessenheit.

Kyrill stellt somit einen Orkan dar, der im europäischen Großraum ( mit Atlantik ) etwa alle 1-2 Jahre auftritt, oder sogar mehrmals im Jahr.
Auf dem europäischen Festland tritt ein Orkan wie Kyrill etwa alle 5 Jahre auf, in Deutschland etwa alle 10 bis 15 Jahre :

Groß-Orkane Deutschland :

Christian – 28.10.2013
Xynthia – 28.02.2010
Kyrill – 18/19.01.2007
Jeanette – 27/28.10.2002
Lothar – 26.12.1999
Anatol – 3/4.12.1999
Verena – 13/14.01.1993
Wiebke – 28.02 bis 1.03.1990
Vivian – 26/27.02.1990
Daria – 25/26.01.1990
Yra – 23/24.11.1984
Capella-Orkan – 3-5.01.1976
Quimburga – 13.11.1972
Adolph-Bermpol-Orkan und Serie vom 22.02. bis ca. 5.03.1967
Vincinette – 16/17.02.1962
Zwei Orkane vom 19. bis zum 23.12.1954

Diese Orkane die ich aufgelistet habe sind die stärksten der letzten 65 Jahre.

Eine weitere heftige Sturm- und Orkanserie war ende Februar/Anfang März 1967 als 2 Orkane und 3 Sturmtiefs sehr große Schäden anrichteten.

Es gab aber gewiss noch heftigere Orkanserien als 1967, 1990, 1993, 1999 oder 2007 !

Die schlimmste der letzten 500 war die große Orkanserie von November/Dezember 1703 als vermutlich 6 Orkane innerhalb einer Woche Europas Infrastruktur zerstörten.
Der heftigste Orkan damals tobte am 8.12.1703 mit geschätzten Böen von über 200 Km/h in Westeuropa, nach Daniel Defoe und den Untersuchungen von Hubert Lamb, bestand die Möglichkeit das es damals innerhalb des Trogs ( Höhenkaltluft ) in Graupelgewittern Böen bis über 260 km/h gab. Die Isobarendrängung betrug über 80 hpa ( Kiel – Freiburg ). 8000 bis 15.000 Tote gab es. Und eine mittlere Windgeschwindigkeit betrug 144 Km/h, zudem gab es in Europa politische Auseinandersetzungen der Feudalordnung in Großbritanien und Frankreich. Der Orkan von 1703 griff mit großen Folgen in die politische und wirtschaftliche Kriese ein.

Menschen die sich mit der Katastrophe von 1703 beschäftigt haben, belassen es dabei das so ein Orkan von 1703 in den heutigen europäischen Wäldern und Metropolen eine Zerstörung biblischen Ausmaßes anrichten würde.
1362 ging es in Europa ähnlich stürmisch zur Sache.

Bericht zu dem Sturmwinter 1989/1990:

Ungewöhnliche Sturm-/Orkanserie im Winter 1989/1990

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1992 – Unwetter-Sommer: In Mitteleuropa kam es im Sommer 1992 zu teils extremen Unwettern mit Hagel- und Sturmfronten. Bereits im Mai/Juni gab es etliche Gewitter mit Starkregen und Hagel, im Juli dann erneut in Bayern heftige Unwetter, bevor ab Ende August am 21.08.1992 im Südwesten ein MCC (Mesoskaliger Konvektiver Komplex) eine Böenfront mit schweren Sturm- und Orkanböen von 100 bis über 160 km/h brachte. Die Gewitterfront zog vom Saarland bis nach Hessen, es gab große Schäden! Am 28.08.1992 kam es vor allem in Westdeutschland zu heftigen Gewittern mit Starkregen und Hagel!

Winter 1992/1993, 1993/1994 und 1994/1995 waren alle sehr mild regnerisch und stürmisch, oft zogen Sturm- oder Orkantiefs mit Regen über West- und Mitteleuropa. Im Dezember 1993 und Januar 1995 gab es in Westdeutschland an Rhein und Mosel Rekord-Hochwasser!

1997 – Oderflut: Eine VB-Lage brachte von Osteuropa bis Deutschland im Sommer 1997 heftigen Regen, an der Oder kam es zu einer Rekord-Flut, es gab hohen Sachschaden.

1999 – Neue Rekord-Stürme im Winter 1999/2000: Der Winter 1999/2000 war meist mild und stürmisch, ab Anfang Dezember zog der erste Orkan ANATOL über Nordeuropa und brachte besonders von Dänemark bis Norddeutschland verbreitet Orkanböen. Auf Sylt flog bei 189 km/h der Windmesser weg, in Dänemark gilt ANATOL als Jahrhundert-Sturm mit 200 Km/h, es gab Schäden in Mrd. Höhe! Nur drei Wochen später entwickelten sich in der aktiven Westlage südlich von Sturmtief Kurt, das Orkantief LOTHAR, dieser entwickelte sich auf rasch zu einem Jahrhundert-Orkan, in 3 Stunden sank der Luftdruck um 27 hpa, was seit 1881 in Europa ein neuer Rekord. Der Orkan LOTHAR verwüstete alles vom nördlichen Frankreich/Alpen und Süddeutschland. Bei Paris wurden 173 Km/h gemessen, in fast allen Regionen wo LOTHAR durchzog gab es neue Rekord-Windgeschwindigkeiten. Auf dem Hohentwiel sogar 272 Km/h! Riesige Waldgebiete wurde entwurzelt, Kirchtürme brachen ab und Dächer zerstört. Selbst die mittlere Windgeschwindigkeit erreichte Schwerer Sturm/Orkanartiger Sturm = 10/11 Bft! Zwei Tage nach LOTHAR zog Orkan MARTIN etwas südlicher über Frankreich und Nord-Portugal/Spanien, es gab ähnliche Böen wie bei LOTHAR. Die Orkane ANATOL, LOTHAR und MARTIN zerstörten in Europa ca. 200 Mio. fm Sturmholz, davon 140 Mio. fm in Frankreich und 33 Mio. in Deutschland (LOTHAR), zum Vergleich bei den Stürmen von 1990 gab es 120 Mio. fm Sturmholz. Die Stürme aus dem Dezember 1999 übertrafen diese Werte um ca. 80 Mio. fm Sturmholz. Auch der Gesamtschaden der Stürme 1999 ist höher mit 18. Mrd. Euro, aber ein durchaus ähnlicher Wert wie 1990. Die 90er Jahre im 20.Jh. waren die stürmischsten Jahren im Gesamten 20. Jahrhundert. Wobei noch unklar ist ob es im 13/14 Jahrhundert und 18. Jahrhundert eventuell noch windiger war. 

2002 – Gewitter/Starkregen Sommer: Der Sommer 2002 brachte in Deutschland verbreitet heftige Gewitter und Unwetter, teils sogar mit Riesen-Hagel und Orkanböen! Anfang August wurden durch eine VB-Lage in Ost- und Mitteleuropa unwetterartige Regenfälle ausgelöst, dies hatte eine große Überflutungen und eine Jahrhundert-Flut an der Elbe zu Folge!

2003 – Extrem-Sommer: Der heißeste Sommer seit Beginn der Wetter-Aufzeichnung 1881 mit +3,3k (1961-1990). In ganz Europa herrschte Hitze und Dürre, besonders in Südwest- und Mitteleuropa wurden verbreitet neue Temperatur-Rekorde erreicht, es starben durch die Hitze ca. 70.000 Menschen. Der Sommer 2003 wird von Klimaforschern als der wärmste Sommer, seit dem legendären Jahrtausend-Sommer 1540, eingeschätzt!

2006/2006 – Stürmischer und Rekord-warmer Winter: Der Winter 2006/2007 ist der wärmste Winter mit +4,1k (1961-1990) seit Beginn der Wetter-Aufzeichnung 1881, dazu gab es oft West- und Sturmwetterlagen, die ihren Höhepunkt Mitte Januar 2007 erreichten, als die Orkane PER und KYRILL in Europa über 60 Mio. fm. Sturmholz hinterließen.

2013 – Neue Jahrhundert-Flut in teilen Osteuropas und den Alpen und Hagel-Unwetter in Süddeutschland. Eine VB-Lage brachte Ende Mai/Anfang Juni 2013 heftigen Regen von Osteuropa bis zu den Alpen und Deutschland, zum Teil gab es noch höhere Regenmengen als bei der großen Flut im August 2002.

2014– Wärmstes Jahr seit Beginn der Wetter-Aufzeichnung 1881 mit +2,14k (1961-1990), dazu gab es im Sommer 2014 schwere Unwetter. Von Belgien bis Westdeutschland/NRW zieht ein großer Gewittercluster MCS/MCC mit Orkanböen von über 150 km/h und 100.000 Blitzen Richtung Ostsee, das „Pfingstunwetter ELA 2014“ gehört in NRW zu den schwersten Unwettern seit Jahrzehnten! Viele Bäume und Wälder wurden stark beschädigt. In NRW gab es 6 Tote und es war das schwerste Unwetter seit Jahrzehnten! Ende Juli 2014 Rekord-Regen im Ruhrgebiet und Münsterland, nördlich von Münster wurden in 7 Stunden 292 Liter Regen gemessen!

Link: https://sturmwetterblog.wordpress.com/2020/12/12/pfingstunwetter-ela-2014-erlebnis-bericht-einer-historischen-unwetterserie/

2017/2018 – heftige Sturm-Saison: Die Sturmsaison 2017/2018 begann bereits sehr früh Mitte September 2017 mit Sturmtief SEBASTIAN, es folgten zwei weitere Stürme (XAVIER und HERWART) im Oktober mit Orkanböen bis ins Flachland, viele Wälder vor allem Richtung Ost-Deutschland/Tschechien und Österreich hatten großes Sturmholz. Anfang Januar zog eines Orkantief BURGLIND über Westeuropa und richtete vor allem in der Schweiz große Schäden, aber ach der Westen und Süden von Deutschland waren von schweren Sturm- und Orkanböen mit Gewittern betroffen, die Schäden. der Orkan BURGLIND richtete insgesamt 1,5 Mrd. Euro Schäden. Bereits zwei Wochen später zog ein neues Orkantief FRIEDERIKE von den Britischen Inseln zur Ostsee und es gab von Holland über die nördliche Mitte Deutschland bis Polen, den schwerste Sturm seit KYRILL 2007. Von NRW bis Sachsen wurden verbreitet 115 bis 145 Km/h gemessen, auf dem Brocken erstmals seit über 20 Jahren mehr als 200 Km/h (204 Km/h), damit war Orkan FRIEDERIKE sogar teilweise stärker als KYRILL. Der Orkan FRIEDERIKE richtete in Deutschland ca. 17 Mio. fm Sturmholz an. Somit gehört die Sturmsaison 2017/2018 wegen der Stürme (SEBASTIAN, XAVIER, HERWART, BURGLIND und FRIEDERIKE) zu den stärksten der letzten 30 Jahre und ist mit der Sturmsaison 2006/2007 zu vergleichen.

Bericht zur Sturmsaison 2017/2018:

Rückblick auf die Sturm/Orkansaison 2017/2018

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Das Rekord-Jahr 2018: Im Januar 2018 richteten die Orkane BURGLIND und FRIEDERIKE besonders in den WÄLDERN große Schäden an, ab April begann dann eine extreme Wärmeanomalie über Europa, der April war mit knapp +5k und der Mai mit knapp +4k (1961-1990) Rekord-warm. Noch nie seit beginn der Wetteraufzeichnung 1881 wurde in Europa eine so starke Wärme von April bis Oktober beobachtet. Es gab extreme Dürre und oft starke Waldbrände,auch in Nordeuropa, am Polarkreis wurden über 30 Grad gemessen! Und in Deutschland war es mit +3,1k (1961-1990) der zweit-wärmste Sommer nach 2003. Das Jahr 2018 brachte dann nach nur vier Jahren einen neuen Jahres-Temperatur-Rekord von +2,3k (1961-1990), der alte Rekord von 2014 wurde deutlich übertroffen. Das Jahr 2018 gehört wegen der Stürme und starke Wärme/Dürre zu den extremsten Wetterjahren der vergangenen Jahrzehnte möglicherweise Jahrhunderte!

Bericht zum Wetter-Jahr 2018: https://sturmwetterblog.wordpress.com/2018/08/08/das-extreme-wetter-jahr-2018/

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2019 – Nach dem Rekordwarmen Jahr 2018 wurde 2019 mit +2,14k (1961-1990) wieder extrem warm. Und landet nun nach 2018 auf dem 2. Platz, 2014 liegt derzeit auf dem 3. Platz. Der Juni 2019 brachte neue Temperatur-Rekorde in Europa, extreme Hitzewelle und Dürre brachten in Deutschland einen neuen Temperatur-Rekord für den Juni mit einer positiven Abweichung von +4,5k. Ende Juli 2019 kam es erneut in West-/Mitteleuropa zu einer extremen und seit 1881 noch nie beobachteten Hitzewelle. Die Temperaturen stiegen verbreitet auf 37 bis 43 Grad! In Deutschland wurden an 22 DWD-Wetterstationen die 40 Grad erreicht oder überschritten. Gleichzeitig wurden in NRW an 3 Wetterstationen über 41 Grad gemessen! So etwas überraschte selbst erfahrene Meteorologen und Klimaforscher. Der Sommer 2019 wurde dann mit +3k ebenfalls deutlich zu warm, zusammen mit dem Sommer 2018 gab es erstmals seit Beginn der Wetter-Aufzeichnung 1881, zwei Sommer die nacheinander +3k und mehr erreichten, zuvor hatte nur der Rekord-Sommer 2003 die +3k erreicht/Überschritten. Das Jahr 2019 war insgesamt ähnlich wie 2018 deutlich zu Trocken und besonders in der Land- und Forstwirtschaft setzten sich die Trockenheit-/Dürre Schäden fort. Auch Weltweit wurde viele neue Temperatur-Rekorde beobachtet.

Links:

Wärmster Juni (2019) seit Beginn der Wetter-Aufzeichnung!

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Rückblick auf die Rekord-Hitze Juli 2019

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2019 war das zweitwärmste Jahr seit Beginn der Wetteraufzeichnung!

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2020Das Jahr 2020 war +2,2k zum mild und liegt nun hinter 2018 (+2,25k) auf Platz 2 der wärmsten Jahre seit Beginn der Wetteraufzeichnung im Jahre 1881. Das Jahr 2019 (+2,1k) ist nun zusammen mit 2014 (+2,1k) auf Platz 3 der wärmsten Jahre.

Es gab vor 2014 noch nie ein Jahr seit beginn der Wetteraufzeichnung, das eine Temperatur-Abweichung von über +2k erreicht hat. Seit 2014 haben wir nun insgesamt 4 Jahre die eine Temp.-Abw. von über +2k erreicht haben.

Von Ende Januar bis Anfang März 2020 gab es eine starke Westlage mit Sturm-/Orkan, Graupelgewittern und Dauerregen/Hochwasser, der Februar 2020 war nach 1990 der zweit-wärmste Februar-Monat mit einer positiven Abweichung von +4,9k (1961-1990).

Rückblick auf die Sturm-/Orkansaison 2019/2020

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2020 – Der August 2020 brachte eine dreiwöchige Hitzewelle mit hoher Luftfeuchtigkeit und sowie Höhen- und Bodentiefs, was in der Kombination schwere Gewitter- und Unwetter brachte, in West-/Südwest-Deutschland war es die längste Gewitterserie seit dem Frühsommer 2016. der August war mit +3,5k einer der wärmsten August-Monate seit beginn der Wetter-Aufzeichnung!

Rückblick August 2020: Hitzewelle und Gewitter-/Unwetter Serie, erstes Sturmtief!

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2021 – Anfang Februar 2021 entwickelte sich mit einem Tief über Frankreich in Kombination mit einem Skandinavien-Hoch eine starke Luftmassengrenze von Holland über die Mitte Deutschlands bis etwa Tschechien/Österreich, südlich davon gab es milde Temperaturen, teilweise mit starken Saharastaub in der Luft, so das in den Alpen der Himmel leuchtend Geld erschien.  In Norddeutschland herrschte dagegen Dauerfrost. Dazwischen gab es kräftigen Eisregen und Schneefall, dazu gab es auf der nördlichen Seite der Luftmassengrenze starken Ostwind, teils sogar mit Sturmböen über 75 Km/h, bsp. in Ostwestfalen, an der Nordsee schwere Sturmböen!

Im Münsterland entwickelten sich dazu Gewitter und das ohne direkte Höhenkälte!

Insgesamt fielen von NRW bis Sachsen oft 20 – 50 cm Schnee in 48 h, teils gab es Schneeverwehungen von >1 Meter, nach dem sich das Skandinavien-Hoch südwärts ausbreitete, ließen die Schneefälle nach und für ca. 1 Woche eine klassische winterliche Ostlage mit Dauerfrost, Nachts sanken die Temperaturen über Schnee teils unter -20°C, dazu gab es reichlich Sonne und kalten Ostwind.

Nach Mitte Februar dreht die Strömung auf Südwest, da das Hoch nach Südosten zog und in Kombination mit Tiefs auf dem Atlantik strömte dann ungewöhnlich warme Luft nach West-/Mitteleuropa, teilweise gab es >20°C und das obwohl noch 10 Tage zuvor -20°C in den gleichen Regionen gemessen wurden. In Hamburg gab es einen neuen Februar-Höchstwert von 21°C. Man konnte als mit T-shirt oder Pullover nach draußen gehen und die großen Schneeberge, die auf Parkplätzen an der Seite geschoben wurden bei 20°C bestaunen!

Der Februar 2021 war somit, trotz starker Ostlage mit Dauerfrost nicht zu kalt, sondern lag im klimatologischen Durchschnitt, solche Kontraste wurde zuvor noch in keinem anderen Winter-Monat beobachtet!

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2021 – Nach dem der Februar ein ungewöhnlicher Wetter-Monat war, kam es im Juni 2021 zu einer starken Gewitter-/Unwetter-Serie in Europa und Deutschland.

Doch im Juli entwickelte sich eine Unwetter-Lage über Europa die in die Wetter-Chronik eingehen wird. Das Tief Bernd, war ein Tief-Mitteleuropa, während es in Südeuropa extrem heiß war und die heiße Luft je nach Position der Druckgebilde bis zum Baltikum/Skandinavien strömte, sank kühle Nordatlantik-Luft nach Westeuropa, so entwickelte sich wieder eine starke Luftmassengrenze über West-/Mitteleuropa. Gleichzeitig lag auf dem Atlantik ein großes Hoch, sowie auch über Osteuropa, das Tief Bernd konnte die feuchten Luftmassen aus der kühlen Nordwestlage (Westeuropa) mit der schwül-warmen Gewitterluft (Südost-Europa) in sich Aufnehmen und so zum Unwetter-Tief (Nicht Sturmtief!) mutieren.

Es kam von Belgien/Holland bis Westdeutschland zu extremen Regenfällen und Dauerregen, teils konvektiv verstärkt mit Gewittern. Im Südwesten von NRW und Norden von Rheinland-Pfalz kamen teils 150 / >200 l/m² Starkregen zusammen. In Kombination mit den sehr nassen Böden, da 2021 zuvor wie angesprochen viele Gewitter brachte, konnte das Wasser kaum vom Erdboden aufgenommen werden. Hinzu kam eine veraltete Bauweise des Hochwasserschutzes an vielen Flüssen in Westdeutschland, mit Ausnahme vom Rhein. Desweiteren haben die örtlichen Behörden bei Warnmanagement deutlich zu spät auf die starken Regenfälle reagiert, obwohl vom Deutschen Wetterdienst und anderen privaten Wetterdiensten 3 / 5 Tage vorher entsprechende Warnungen für eine ungewöhnliche Starkregen/Dauerregenlage herausgegeben wurden. Die Folge waren katastrophale Sturzfluten in denen ganze Dörfer zerstört wurden. In Deutschland starben durch die Katastrophen-Flut über 180 Menschen, die größte Zahl bei einer Wetterkatastrophe seit der schlimmen Sturmflut aus dem Februar 1962 (Orkan Vincinette). In Europa kam es zu über 220 Toten durch Fluten und Erdrutsche. Hinsichtlich der Flutkatastrophe sind in diversen Medien und Talkshows neue Diskussion über das Warnmanagement und Hochwasserschutz ausgelöst worden. Auch kam es zu neuen Motivationen zum Klima- und Umweltschutz im Kontext mit der globalen Klima-Erwärmung. Die Schäden der Flutkatastrophe liegen europaweit bei ca. 50 Mrd. Euro und gehört damit weltweit zu den verheerendsten Naturkatastrophen der letzten Jahrzehnte!

Link: https://sturmwetterblog.wordpress.com/2021/07/19/ruckblick-auf-unwettertief-bernd-und-die-starkregen-dauerregenlage-mit-der-jahrhundert-flut/

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2022 – Nach dem es in den letzten Jahren oft Wetterextreme gab, besonders durch Hitze/Dürre und Starkregen/Unwetter, gab es im Februar 2022 ein andere Form von Wetterphänomen. Eine sehr starke Westlage entwickelte sich bereits ab Mitte Januar über dem Nordatlantik. Und Ende Januar zog Orkantief Nadia mit Sturm-/Orkanböen über Südskandinavien/Nordsee/Ostsee, Deutschland und Polen. Es gab große Sturmschäden. In MV gab zudem großen Windwurf in den Wäldern. Doch Nadia blieb nicht der einzige Sturm der Saison. Die stürmische Westlage konnte sich durch den starken Polarwirbel und +NAO weiter fortsetzen und beeinflusste zunehmend auch West- und Mitteleuropa. Vom 6 bis 8. Februar zogen die Sturmtiefs Roxana/Corrie über West-/Mitteleuropa hinweg und es gab wieder Sturmschäden in dreistelliger Millionenhöhe.

Am 8/9. Februar entwickelte sich in der starken Westströmung im Nordatlantik südlich von Grönland ein extremes Orkantief mit unter 930 hpa und Orkanböen weit über 200 km/h! 

Der Höhepunkt der stürmischen Westlage wurde zwischen dem 16. bis 21. Februar 2022 erreicht. Die Orkantiefs „Ylenia, Zeynep und Antonia“ zogen mit Rekord-Orkanböen (England 196 Km/h) über West- und Mitteleuropa hinweg. Es kam zu großen Sturmschäden. In Belgien/Holland wurden beim Orkan Zeynep oft zwischen 130-150 Km/h erreicht, hier war es der schwerste seit dem Orkan Daria vom 25/26. Januar 1990, in England gilt Zeynep (International Eunice) als der schwerste Orkan seit dem Westeuropa Orkan vom 16. Oktober 1987. Auch in Deutschland gab es durch die Sturm-/Orkanserie Orkanböen bis ins Flachland. Der Orkan „Ylenia brachte besonders über der westlichen Mitte von Deutschland oft Orkanböen von 120 bis 135 Km/h! Bei Orkan Zeynep wurden in NRW an zwei Wetterstationen über 140 Km/h gemessen, einmal Emmerich am Rhein 141 Km/h und Hagen-Fachhochschule mit 146 Km/h, sonst 115 bis 135 Km/h! Der Orkan Zeynep war der stärkste Orkan zusammen mit Kyrill 2007 und Friederike 2018 der letzten 20 Jahre in Deutschland! Orkan Antonia erreichte in NRW bis 139 Km/h in Unna.

Insgesamt könnte der Schaden durch die Stürme von Januar-Februar bei ca. 5 Mrd. Euro liegen, die Sturmserie ist zu vergleichen mit dem Sturm-Januar 2007, Stürme vom Dezember 1999, Stürme Januar 1993 und die Sturmserie 1989/1990, sowie Winterstürme Januar 1976 und Sturm-/Orkantiefs Februar/März 1967!

Link: https://sturmwetterblog.wordpress.com/2022/11/24/ruckblick-auf-die-ungewohnliche-sturm-orkansaison-2021-2022/

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2022 – Nach der Westlage mit Sturm-/Orkan von Ende Januar bis Ende Februar und ca. 2,2 Mrd. Euro Schäden allein in Deutschland. folgte ein nach 2018/2019 wieder ein extremer Hitze-/Dürresommer. Erstmalig wurden am 19. Juli in England 40°C erreicht, was es dort noch nie zuvor, zumindest seit Beginn der Wetteraufzeichnung in England. Ein weiteren historischen Temperatur-Rekord gab es einen Tag später in Hamburg mit 40,1°C, noch nie seit 1881 wurden in Norddeutschland 40°C erreicht. Der Sommer war mit +2,9k in Deutschland neben 2018/2019 der dritt-wärmste Sommer seit 1881. In ganz Europa war es teils extrem warm und nach 2021 erreichte Sommer 2022 in Europa einen neuen Rekord. Die Hitze/Dürre brachte oft Waldbrände, in Folge der starken Hitzewellen starben europaweit nach ca. 100.000 Menschen. Das sind erheblich mehr als im Hitzesommer 2003 (70.000 Tote durch Hitze). Insgesamt war der Sommer 2022 auf der ganzen Nordhemisphäre extrem zu warm und es wurde bisher noch nie so eine große und starke Wärme-Anomalie beobachtet. In Asien gab es die extremste Hitze. Im Frühjahr gab es in Pakistan/Indien extreme Temperaturen zwischen 40 bis 50°C über mehrere Wochen. Noch schimmer wurde die Hitze dann im Sommer in China, wo es über 5 Wochen zwischen 40 bis 50°C gab mit extremer Dürre, so eine Hitze hatte China noch nicht erlebt.

Seit 2013 haben Hitze und Unwetter weltweit deutlich zugenommen, die Erd-Erwärmung macht sich sogar stärker bemerkbar, als so manches Klimamodell es prognostizierte. Was bedeutet, das die Klima-Erwärmung in den nächsten Jahrzehnten noch deutlichere Auswirkung auf Ökonomie und Infrastruktur hat, als bisher angenommen. Eine umweltfreundliche Wirtschaft und Politik sind hierbei, neben einem neuen Umwelt-Bewusstsein der Menschen im Kontext zur Tier- und Pflanzenwelt, unabdingbar.

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-anno November 2022

Sturmwetterblog

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